Sonntag, 13. November 2011

Down "Anders"

Lieblingsteam im Café
Auch gutes Team ;)
Im Moment bin ich ja fleißigst am arbeiten. Und weil das, jedenfalls für einen Blog, nicht so spannend ist (außer, dass im Café wirklich einer für mich die deutsche Nationalhymne auf einer Mundharmonika gespielt hat UND ich 1050 $ für eine Woche gekriegt habe), erzähl ich mal ein bisschen über Australien-Insiderwissen.

Bananen kosteten pro Kilo 10 €. Bis vor kurzem war ich ein richtiger Ossi und hielt mich von ihnen fern.
Beim Einkaufen wird auf 0 oder 5 ct auf und abgerundet. Warum wird dann aber was mit 99 ct angeboten? Und WARUM gibt es „Save 2 ct“ Angebote? Darüber lachen sogar Australier, weil die 2 Ct werden ja sowieso wieder aufgerundet.
Man fängt an zu arbeiten ohne ein einziges Papierstück zu unterschreiben, abgesehen von dem Steuerformular.
Der Chef haut dir einfach aus Jux seine Knie in die Kniekehle (war natürlich lächerlich, weil ich für den Witz zu groß bin ;) )
Gehalt gibt es wöchentlich. Miete und Co wird auch wöchentlich gezahlt.
Sobald jemandem mindestens eine Person unterstellt ist, ist er ein Manager.
Ich trete jemandem auf den Fuß und er sagt „Sorry“.
Abourigines kriegen dafür mehr Geld, wenn sie einen Hund haben.
Es gibt einen Job, der nur beinhaltet Einkaufskörbe von der Straße, dem Parkplatz und allen möglichen versteckten Plätzen zurück zum Supermarkt zu bringen.
Man kann Strafe zahlen, wenn man im Sommer zu viel Wasser verbraucht.
Es interessiert die Australier wirklich, wenn sie dich fragen, wie es dir geht.
Wenn sie den falschen Kaffee oder das falsche Essen kriegen ist es seeehr selten, dass sie sich aufregen. „That's alright!“
Lichtschutzfaktor geht hier nur bis 30 und ist sündhaft teuer.
Man muss nicht zwingend Lehrstunden bei einem Fahrlehrer machen sondern kann Autofahren von jedem X-Beliebigen lernen und macht dann die Prüfung.
Alkohol gibt es in keinem Supermarkt, sondern nur in Kneipen, Restaurants (manche) und extra Bottleshops.
Kartoffeln werden hier in der Mikrowelle "gekocht". ( Küchentuch dient als Abdeckhaube)
Überhaupt wird sonst mit Gas- und nicht mit Elektroherd gekocht. (ja, bei mir riecht es natürlich immer furchtbar nach Gas, weil das Ding irgendwie immer aus geht)
Perth City
Aber was mich, nach dem Linksverkehr, am meisten verwirrt: die Sonne geht andersherum. Nicht von „links“ nach „rechts“, wie bei uns. Ich weiß, es ist superlogisch wenn man mal 5 Minuten drüber nachdenkt. Aber für mich ist das verrückt. Man muss beim sonnen ein bisschen umdenken..

Und alles außerhalt der Stadt ist Busch. Fragt Debbie mich doch tatsächlich „Wie ist das denn bei euch im Busch - da wo du wohnst?“
Und die Hitze geht jetzt los. Nämlich auch die Jahreszeiten sind umgekehrt und ich stecke mitten im Frühling. Und es ist so wahnsinnig warm, dass man den ganzen Tag Leitungswasser mit Chlorgeschmack trinkt. Anfangs ekelig, aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles. 
Ja, nichteinmal eine Kakerlake kann mich mehr schocken. Einmal nicht hingeguckt war sie plötzlich auf meinem Teller und ließ sich den Rest der Sauce schmecken. Suuuuuuuperekelig. Das musste sie dann mit einem qualvollen mindestens 9 stündigem Tod büßen. Aber die gehen ja nichteinmal von einer doppelten Ladung Insektenspray kaputt.
Fremantle (Halbinsel)
Aber die Fliegen (BOAH!!!!) , die sind so nervig, das kann man sich gar nicht vorstellen. Die sind einfach überall. Sehen so aus wie unsere aber versuchen äußerst penetrant ins Ohr, in die Nase und in den Mund zu gehen. Da könnte man wirklich einfach nur ausrasten, auch die Australier. Wie bei Pferden kleben die an einem und gehen erst weg, wenn man sie fast anfässt.

Naja, hier ist eben alles anders. Auch das, was im ersten Moment gleich erscheint...





Wenn neben dem Arbeiten mal Zeit ist, guck ich mir ein bisschen Perth an oder treffe mich mit meinen zwei Lieblingsdeutschen – Sven und Katja. (Anika ist leider schon wieder zurück im schönen Köto)
Wal vor Perth


Z.B. waren wir letztens zum Whale Watching und haben den Walen beim Planschen zugeguckt. Sehr beeindruckend und gleichzeitig wunderbar beruhigend. Die drehen sich einfach auf den Rücken uns lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Oder, wenn das nervige Boot mit den Touris kommt, tauchen sie 15 Minuten unter und schwimmen weg.

Meine Pläne gehen nun langsam ins Weiterreisen und dann habe ich mehr zu erzählen und wieder ganz viele schöne Fotos. Die kommen während des Arbeitens nämlich zu kurz.

                                               Cheers