Samstag, 17. März 2012

6250 km weiter, 25 Tage später und unzählige Erfahrungen reicher...

Echidna!
Auto zur Ordnung gebracht, trafen wir auf die zwei neuen Mitfahrer. Zane sagte nach dem letzten Telefonat: „ Ich glaube, die ist ein Hippie und hat gefilzte Haare.“ Und dann kamen die mit ihren Rucksäcken und hatten farbenfrohe Klamotten an. Jaaaa!! :)

Ich stelle sie mal vor:

Laila: 22, geboren in NY, aufgewachsen in Israel und ihre Mutter ist deutsch (da hat man einfach mal 3 Pässe) beendete mit 16 die Schule, ging 1 Jahr zur israelischen Armee und trampt seit dem durch die Weltgeschichte (Mexiko, Amerika, Australien...) Größtenteils alleine - die hat Power...
Julian: 19, englischer Deutscher. Seit er 4 ist lebt er mit Familie in England.
Sofort war klar, dass die niemals aufhören zu reden und das oft nicht leise.
Die Liebes- und Friedenserklärung an uns und alles andere ließ auch nicht lange auf sich warten, sonst wären sie ja auch keine Hippies.
Liebe, Frieden, Universum, Drogen und Freiheit waren aber nicht die einzigen Themen. Nein, sie hatten auch ganz oft solche Sätze wie: „Let's make a race with our shit in the river!!“ parat, was noch das sinnvollste war. ;) Aber sie haben gefetzt!
Grampiens
Nächsten Morgen gings in die Mount Grampiens. Und da war es wieder, dieses totale Freiheitsgefühl, wenn man auf der Spitze des Berges steht und sich den Wind um die Ohren blasen lässt. :) Wolken fanden mich wieder und nächsten Tag hat es so sehr geplattert, dass nach einem halben Tag im Zelt auf Sonnenschein warten der Ranger am Zelt klopfte und eine Unwetterwarnung ausprach. Also, zusammenpacken und ohne die zweite Wanderung weiterziehen.
19.12.: Warnampool und GREAT OCEAN ROAD fing an. Die ersten km gabs fast alle Touristen-attraktionen (12 Apostels, London Bridge und Co) und auf dem Zeltplatz waren ganz, ganz viele aktive Koalas, jagten Asiaten die Straße rauf und runter und machten Geräusche wie ein röhrender Elch...

 
Kookaburra
Die Hippies verließen uns am 21.12. in Wye River und machten sich auf, um wieder zu trampen. Wir guckten noch ein bisschen Wasserfall hier, Offroad dort, am Fluss zelten, baden und mit den Mitcampern „abhängen“. 

Melbourne
Am 24.12. wurde das Ziel erreicht:
Melbourne und der Weg zurück in die Zivilisation.

Träumen, dass ich von den Felsen geschuppst werde und mich dabei wie bescheuert von der Zeltwand wegdrücke „No, no, no!!! Don't push me!!“ und Zane dabei auslachen, wie er paranoid im Schlaf auf dem Kissen Ameisen totschlägt, wo keine sind, werde ich dann wohl vorerst nicht. 
Zwiebel, Mais, Kartoffel, Känguru und Pattie
Dabei habe ich gerade gelernt das Plumpsklo, kalte oder gar keine Dusche zu akzeptieren und machte das erste Mal Marshmallows im Feuer, auch Campingkochen habe ich mir durch zusehen für später gemerkt (Ja, gegessen habe ich wie ein König im Outback). 
Also fiel mir letztendlich das Ciao sagen doch ein bisschen schwerer, denn ich wusste, diese Art des Reisens mit Wahnsinnsauto und luxuriösem Dachzelt gibt’s nicht nochmal. Trotzdem war sicher, das war definitiv nicht der letzte Roadtrip... :)

                                          Catch ya later!