Dienstag, 20. September 2011

Workaholic wie zu Hause und doch ganz woanders

Inzwischen sind nun ganze 4 Wochen vergangen seit dem letzten Blogeintrag und es hat sich doch tatsächlich einiges getan. Der große Kampf um Jobs, die das Überleben sichern sollten, war also eröffnet. Ganz locker flockig ging ich die Sache an: „Kann ja nicht so schwer sein, die Backpacker sind ja alle an der Ostküste“. Pustekuchen... Der eine vorher halb versprochene Job ging flöten und ich musste wohl oder übel verstehen, dass man sich um einen Arbeitsplatz tatsächlich etwas bemühen muss und Elan zeigen, wenn man nicht putzen oder Farmarbeit machen will. Man bekommt zu hören: „Ich ruf dich an“, „Komm morgen wieder“, „Wir brauchen gerade niemanden, aber wir rufen dich an, wenn“ Ab und zu wurde das tatsächlich gemacht, aber eher selten.
Iiiirgendwann, nach gefühlten Monaten und wirklichen 1,5 Wochen, hatte ich dann was. Zuerst den Nebenjob als „Nightfiller“. Ware in die Regale einsortieren, in einem Supermarkt. (Quasi Packer bei MiniMal ;) ) Das ist 1A zum Vokabeln lernen und sehen, was es alles in Australien gibt. Nämlich DOCH vierlagige Taschentücher von Kleenex.
Mein zweiter Job ist in einem Café. Ziemlich gemütlich direkt an einem Fluss. Angeblich kommen da ab und zu mal Delfine gucken.
Auf jeden Fall hab ich mit 3 Jahren Kellnererfahrung geschwindelt und die ersten Tage waren wahnsinnig anstrengend. Sobald die Sonne scheint ziehen die Menschen ihre Tische so weit weg in den Park, dass das erkennen der Tischnummer nicht leichter wird und man mal eben 50 m zu einem Tisch gehen muss. Und am schönsten ist wenn dann noch kommt „Kann ich noch etwas heißes Wasser haben?“.
Fazit: Kellnern ist gar nicht so easy und mir tun ab und an schon mal Hände und Füße weh weil so eine Kaffeetasse am Ende des Tages wirklich mehr wiegt als morgens. Ohne Witz!
Wohnen tu ich besser als jemals gedacht. Hier ein großes DANKE an Anika für die Beschaffung der Unterkunft. Wiedermal ein bisschen Heimat in Australien, wohnten wir 4 Wochen zusammen.
Und zwei Hunde. Zur Begrüßung wurde in meinem Zimmer gleich mal das Revier markiert. Danke Buffer, ich weiß auch so, dass das nich mir gehört...
Grau + Weiß = Braun?!
Mein Zimmer
Küche
Wohnzimmer
Die Besitzerin von Haus und Hunden ist Debbie. „True Blue Australien“, bedeutet wohl, dass mindestens die 3. Generation schon in Down Under lebt. Wenn mal Zeit ist frag ich sie über Aborigines aus. Oder was sonst so hier auf der anderen Seite der Welt abgeht. Nämlich soll ich nicht über den Regen schimpfen, weil wir den brauchen. Im Sommer kann es mal passieren, dass man Strafe zahlen muss, wenn man zu viel Wasser verbraucht und überall solche Knöpfe gedrückt werden, dass nur halbsoviel Wasser bei der Klospülung usw. verbraucht wird.. Und ich soll nachts nicht mit dem Bus fahren und den Aborigines kein Geld und keine Zigaretten geben. Eigentlich gar nicht mit denen reden. Wie ich das ganze finden soll weiß ich noch nicht und bin noch am erkunden :)
Ja, und Bus fahren... Das ist natürlich total uncool. Richtig wie zu Schulzeiten mit manchmal zum Bus laufen müssen, vorher und nachher nass werden, Bus verpassen wegen Zu-langsam-zur-Bushaltestelle-gehen und sich im Busplan irren. Ich wünsche mir jedenfalls nichts sehnlicher als meinen windschnittigen Daihatsu/Elefantenschuh/Spaceshuttle/Kasten oder wie auch immer er „liebevoll“ belächelt wurde hierher.

Naja, that's life of the backpacker. :) 


1 Kommentar:

  1. Omg...jaja an deine anfangszeit kann ich mich noch gut erinnern...hat echt spaß gemacht...und warst die beste mitbewohnerin eva!!! Freu mich auf sehr bald!!!

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